"Experimente" - Erste Versuche im CAVE

"Experimente" ist ein Versuch, den Betrachter einer CAVE-Anwendung, von seiner oftmals passiven Zuschauerrolle losuzulösen und zum aktiven Gestalter dessen, was er in der virtuellen Welt erlebt, zu machen. Der Betrachter findet sich zunächst in einer dunklen, unwirtlichen Welt wieder. Schwimmend in einem Ozean, inmitten gefährlich herausragender Felsen, ist es seine Aufgabe, einen Ausweg für diese Situation zu finden.

Die Möglichkeit hierzu bietet eine Flaschenpost, die sich an einem der Felsen verfangen hat. Bricht der Betrachter die Flasche, so erscheint zunächst die darin verborgene Nachricht in Symbolgestalt: zwischen den Scherben schwimmt nun eine Rose in dem noch immer dunklen Ozean.

Doch sehr bald verändert sich die Welt. Licht und Farbe erscheinen freundlicher. Am Horizont zeigt sich ein wunderbares Morgenrot. Weitere Objekte erscheinen - Pyramiden, Kuppeln, ein quadratisches Gebilde. Der Betrachter ist auf festem Boden angelangt und kann nun beginnen, diese neue Welt zu erforschen.

Eines der Objekte entpuppt sich als ein Würfel, der an drei Seiten aus einem Glass-änhnlichen Material zu bestehen scheint, das den Blick in das Innere freigibt. Der Würfel enthält zwei weitere Würfel, die in stetiger Bewegung sind und zwischen den Wänden ihrer kleinen quatratischen Welt hin- und herspringen.
Beide Kuppeln erscheinen dem Betrachter als durchsichtig, im Inneren der rechten Kuppel kann er ein weiters Objekt entdecken. Neugierig geworden begibt sich der Betrachter vielleicht in die zweite - anscheinend leere - Kuppel und stellt erstaunt fest, daß sie dasselbe Objekt enthält wie die erste. Er begibt sich zurück nach draußen, vergleicht beide Kuppeln miteinander und hat soeben gelernt, daß in virtuellen Welten der Schein oft trügt.
Die Pyramiden tragen auf jeder Seite verschiedene Muster, die sich jedoch in gewisser Weise ähneln. Tatsächlich entstammen die Muster auch aus ein und derselben Quelle, nur die Art und Weise, wie sie auf die Wände der Pyramiden aufgebracht wurden variiert.

In "Experimente" gibt es keine Beschränkungen für den Betrachter. Er kann sich frei in der Szene bewegen, sich vom Boden lösen, um sich einen Überblick aus luftiger Höhe zu verschaffen oder sogar die Welt verlassen. Die Objekte sind einfacher Natur und sollen doch zum Experimentieren einladen - sie zu erforschen, sich in sie hineinzubegeben, um neue - vielleicht ungewöhnliche - Eindrücke zu gewinnen, neue Erfahrungen zu sammeln. Manches scheint vertraut und offenbart doch unerwartetes Verhalten. Der Betrachter befindet sich eben in einer virtuellen Realität, in der nichts mehr den physikalischen Gesetzen unterliegt ist, an die wir in unserem täglichen Leben gebunden sind.

Vom programmiertechnischen Standpunkt aus gesehen ist "Experimente" eine Anwendung für die Gestaltung komplexerer Objekte mittels Surface Revolution (die Rose), sowie ein Beispiel für die Möglichkeiten des Texture Mapping (die Pyramiden) und der Transparenz (die Kuppeln) wie sie in IrisGL gehandhabt werden.