Einiges über mich...

Ich bin am 11.August 1971 im wunderschönen Erzgebirge geboren. Naja, anfangs fand ich's ja gar nicht so wunderschön, sondern eher langweilig: viele kleine Städchen, winzige Dörfchen... und himmlische Ruhe. Aber das weiß man eben erst zu schätzen, wenn man älter wird.

Was ich jetzt (nachdem es mich in die Fremde verschlagen hat) meine Heimat nenne, ist ein Dörfchen genannt Langenberg, daß ca. 600 Einwohner umfaßt. Das ist jedenfalls, was wir Einwohner von Raschau-Ortsteil Langenberg auf entsprechende Fagen antworten - insgesamt bringt es unsere Ortschaft auf ca. 8500 Leute, aber wie gesagt: der "Rest" zählt doch nicht.

Mangels volksbildnerischer Einrichtungen in Langenberg bin ich dann aber doch - um die Verwirrung perfekt zu machen - in Raschau bis zur 10. Klasse zur "Polytechnischen Oberschule" gegangen und habe anschließend noch zwei Jahre auf der EOS in Schwarzenberg - manchen vielleicht aus Stefan Heims Roman bekannt - drangehängt.

Dort habe ich ich mir einen fakultativen Kurs "Informatik" ausgesucht, in dem wir unsere ersten BASIC-Programme zusammenbastelten. Das hat mir höllischen Spaß gemacht, und als selbiger auch nach zwei Jahren und ein paar immerhin schon PASCAL-Stunden noch immer nicht nachgelassen hat, war ich mir sicher, dass ich Informatik studieren möchte.

Mein Vordiplom habe ich 1992 an der TH Köthen abgelegt und bin anschließend an die Otto-von-Guericke-Universität nach Magdeburg gewechselt. Dort habe ich die Vertiefungsrichtung "Simulation und Graphik" gewählt und im Juli 1995 mein Diplom verteidigt.

Danach - des Studierens noch immer nicht überdrüssig - erntete ich die Früchte einer durch viele Runden gekämpften Bewerbung für ein Fulbright Stipendium und machte mich erstmal aus dem Staub - in die Staaten. Hier studiere ich z.Zt. am EVL (Electronic Visualization Laboratory) der UIC (University of Illinos at Chicago) und hole alles das nach, wozu ich während meines fünfjährigen Informatik- Studiums in Deutschland keine Zeit oder Gelegenheit hatte.

Das ist insbesondere Graphikprogrammierung, wie man sie richtig machen sollte, nämlich unter UNIX mit X und GL. (Ach... so ein wenig Fachsimpelei, das ist doch was, oder? ) Am EVL liegt der besondere Schwerpunkt auf Virtual Reality und so habe auch ich in den vergangenen 6+ Monaten meine ersten VR-Applikationen für das CAVE geschrieben. Das macht wirklich Spaß! Insbesondere weil man hier eine Synthese zwischen Künstlern und Technikern anstrebt, was mir die Gelegenheit gibt, zu meinen Technik-orientierten Studienjahren ein wenig Kunstverständnis und vielleicht auch das eine oder andere "Werk" hinzuzufügen.

Durchgearbeitete Nächte und in Tonnen verlorengegangene Nerven (oder einfach nur der Alltag eines amerikanischen Studenten) brachten mich dazu, in den vergangenen Monaten so viel zu lernen, wie noch nie in meinem Leben. - Ich war ziemlich auf PCs fixiert und habe mich innerhalb der letzten Monate durch X, GL und die CAVE-VR-Library hindurchgebissen. Ein schöner Sprung, oder? Ich jedenfalls bin geneigt zu behaupten, daß das EVL der ideale Platz für jeden Computer-Graphiker ist, und ich werde mit Sichherheit auch mit einem weinenden Auge im Mai '96 nach Deutschland zurückkehren. Trotzdem, der Klang von "zu Hause" übt doch eine geheime Anziehungskraft aus, und so werde ich mich eben daran machen, VR "auf dem anderen Kontinent" zu entdecken...
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